SECUNDUM MISSALE ROMANUM EX DECRETO SS. CONCILII TRIDENTINI RESTITUTUM SUMMORUM PONTIFICUM


Seit der Erfindung der Buchdruckerkunst ist das Buch mit fortschreitender Technik immer breiteren Kreisen zugänglich geworden. Heute, im Zeitalter allgegenwärtiger Computer und Drucksysteme, gehört es zum Alltäglichsten. Zweifellos ist dadurch das Verständnis für die Würde des im Buchstaben festgehaltenen Geisteswortes und für das Buch als Ausdruck einer geistigen Begebenheit geschwunden, wenn nicht sogar ganz verlorengegangen. Das gilt sogar auch für jene Bücher, die wirklich als geformter Geist noch eine Würde haben. Im Mittelalter entstand ein Buch vornehmlich durch eine geistige Anstrengung und wurde daher auch viel mehr als ein geistiger Wert empfunden. Durch die Handschrift ging etwas vom geistigen Charakter des Inhalts auch auf die Form der Handschrift für eben dieses Buch über und ließ es so teilnehmen an Wert und Ehre des in ihm geistig Gegebenen.

Das gilt besonders für jene Bücher, die für den Gottesdienst hergestellt wurden. Hier wurde einem vom Heiligen Geist Gegebenen Gestalt verliehen. Das liturgische Buch wurde ein von tiefer erlebter Wirklichkeit erfülltes Symbol Christi. Dem auf dem Altare liegenden Evangeliar erwies man die gleiche Ehre wie dem Kreuz Christi. Es wurde in Prozessionen feierlich als Repräsentant Christi mitgeführt. Bei den allgemeinen und lokalen Konzilien ruhte das Evangeliar auf dem vornehmsten Thron, wodurch zum Ausdruck gebracht werden sollte, dass Christus selbst den Vorsitz führe. Sogar beim weltlichen Gericht wurde vor dem Richterstuhl das Evangeliar aufgestellt, um die Gegenwart des ewigen Richters zu dokumentieren. Ein wichtiger Schwur ohne das Evangeliar war überhaupt nicht vorstellbar.

Wegen seines Charakters als Symbol Christi wurde das Evangeliar nur von ausgewählten Schreibern auf ausgewählten Materialien hergestellt und besonders aufbewahrt. Wer es berühren wollte, mußte sein Haupt entblößen und vorher die Hände waschen. Diese hohe Wertschätzung des Evangeliars, heute in der Gestalt des Lektionars erweitert um die Episteln, hat sich nur noch in den Vorschriften der Kirche erhalten. So dürfen nur Bischöfe, Priester oder Diakone daraus während der Messe daraus vortragen. Der Diakon trägt es beim feierlichen Einzug zur Heiligen Messe, es wird mit Weihrach inzensiert und nach dem Vortrag vom Zelebranten geküßt.

Der erste Schritt: Vorüberlegungen zur Schrift

Am Anfang der Konzeption zu dieser Ausgabe stand daher zunächst die Frage nach der zu verwendenden Schrift. Es bedurfte einer Schrift, die dem heiligen Text ganz und gar angemessen ist - einer Schrift, die der Betrachter wie natürlich als ganz und gar sakral empfindet.

Im 20. Jahrhundert wurden für Missalien zumeist jene Varianten der großen Schriftenfamilie ‘Antiqua’ verwendet, die wir alle heute mit kleinen Abweichungen kennen, lesen und täglich auf unseren eigenen Computern nutzen: Times New Roman (Windows) oder Times Roman (Apple). Gab es bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts in der Praxis noch viele miteinander konkurrierende Schriften, so werden heute die allermeisten Texte mit dieser Schrift gedruckt. Wir finden die Times-Schriften in Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, Bedienungsanleitungen, der Werbung, hier im Internet und benutzen sie selbst für all unsere persönlichen und geschäftlichen Briefe.

Das Lectionarium gibt indes dem Gestalt, was uns vom Heiligen Geist gegebenen wurde. So ist offensichtlich, dass für ein sakrales Buch heute unmöglich eine so alltägliche, ja banale Schrift verwendet werden kann. Dies wäre gerade so deplaziert, als wenn der Priester zur Ausübung seiner heiligen Amtshandlungen in seiner gewöhnlichen Straßenkleidung an den Altar treten würde.

Die Wahl der Schrift

Auf der Suche nach einer angemessenen Schrift führte der Weg rasch zu jenem Missale, das wie kein zweites seit der Erfindung der Buchdruckerkunst dem objektiven Geist der Liturgie diente: dem sog. ‘Laacher Missale’ oder auch ‘Editio Lacensis’ (1930). Dem ehemaligen Bibliothekar Papst Pius XI. wurde die von der Bremer Presse, der damals ersten und anerkanntermaßen nobelsten der deutschen Edeldruckereien, erstellte Ausgabe der Civitas Dei des hl. Augustinus überreicht. Mit Büchern vertraut, bedachte der Heilige Vater sie mit höchstem Lob und regte an, doch in dieser Qualität auch ein Missale herauszubringen. Das protestantische Verlagshaus nahm die Anregung auf und machte sich ans Werk. Für die Beratung in liturgischen Fragen wurde es rasch an die damals in der liturgischen Bewegung Deutschlands führende Abtei Maria Laach vewiesen. Nach Jahren unermüdlicher Arbeit entstand so ein Missale, bei dem auch das kleinste Detail mit größter Sorgfalt bedacht worden war, ein Kunstwerk, das unter den Missalien des 20. Jahrhunderts weit herausragt und in vielerlei Hinsicht Maßstäbe gesetzt hat. Es würde zu weit führen, an dieser Stelle alle Vorzüge dieser Edition zu beschreiben. Ihre Schönheit beruhte vornehmlich auf den beiden wesentlichen Elementen des Buchdrucks: der Schrift und dem Satz; beide wurden in Perfektion ausgeführt.

Es wird nicht verwundern, dass für diese Ausgabe eigens eine Schrift geschnitten wurde. Die Antiqua-Schriften hatte man schon damals als zu indifferent verworfen und suchte nach einer Schrift, die in ihrer ganzen Gestalt sakrales Gepräge trägt und nur für liturgische Texte gebraucht werden kann. Nach langem Studium alter Handschriften wurde schließlich eine Schrift geformt, die sich ohne dabei in Nachahmung zu verfallen an die wundervolle frühmittelalterliche Minuskel anschließt, d.h. jene klare und kraftvolle Schrift, in der die heiligen Bücher des Christentums tradiert wurden. Unvorstellbare acht Mal wurde die komplette Schrift geschnitten bis man mit dem Ergebnis zufrieden war. Dabei mußten jeweils ca. 1200  Einzelzeichen für den Satz hergestellt werden. Noch heute gibt es erhaltene Briefwechsel über die Gestaltung einzelner Buchstaben.

So entstand schließlich eine Schrift, die dem heiligen Texte ganz und gar angemessen ist, ja, die der Betrachter als im wahren Sinne sakral empfinden wird. Klar und kräftig tritt sie hervor. Während des gesamten Prozesses stellten umfangreiche Proben sicher, dass sie auch bei schlechtem Licht gut lesbar ist.

Diese Schrift wurde bislang nur für die Editio Lacensis verwendet und ging später in den Kriegswirren verloren wie wohl auch die Vielzahl der gedruckten Exemplare dieser Edition. Durch eine ungeheure Anstrengung wurde diese Schrift in hunderten Arbeitsstunden nun neu geschnitten und konnte so erstmals wieder verwendet werden.

Der Leitgedanke beim Satz des Lectionariums

Neben der Schrift liegt die herausragende Leistung bei der Erstellung dieses Lectionars im Buchsatz. Die Schönheit eines Buchsatzes macht vor allem seine Gleichmäßigkeit aus. Sie entsteht nicht nur durch einheitliche Abstände, die Beschränkung auf möglichst nur eine Schriftgröße auf der Doppelseite und viele andere Dinge, sondern vor allem auf einer gleichmäßigen Füllung der einzelnen Zeilen.

Der Satz eines traditionell zweispaltigen liturgischen Buches stellt dabei an den Setzer außergewöhnliche Herausforderungen. Infolge der Unmöglichkeit beliebiger Worttrennungen ist es aufgrund der kurzen Zeilenlänge oft sehr schwer, die leider in liturgischen Büchern üblichen weißen Stellen zwischen den Worten zu vermeiden. Und schnell entstehen dann in der Zusammenschau dieser weißen Stellen über mehrere Zeilen hinweg die berüchtigten ‘Gießbäche’ oder ‘Bäche’, eine der ‘Todsünden’ des Buchsetzers, die das Lesen erschweren und das Auge ablenken. Viele, ja die meisten Missale-Editionen des 20. Jahrhunderts legten zwar viel Wert auf die graphische Auflockerung der Seiten durch Illustrationen und verzierte Initialen. Aber auf den eigentlichen Buchsatz wurde praktisch keine Mühe verwandt. Dementsprechend stand die typographische Qualität der Missalien in so starkem Mißverhältnis zu ihrer äußerlichen Gestaltung. Die Civitas Dei - Ausgabe der Bremer Presse gilt noch heute als eines der herausragenden Werke der Typographie. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Papst Pius XI. angesichts dieses Meisterwerkes den Wunsch nach einem Missale in der gleichen Qualität äußerte.

Die Durchführung des Satzes

Dass beim Satz des Lectionariums die gewöhnlichen Fehler zu vermeiden waren, bedarf daher eigentlich keiner besonderen Hervorhebung. Um aber ein ebenso hohes Maß an gleichmäßiger Zeilenfüllung zu erreichen, reicht es nicht aus, die erstellten Texte vom Computer in die entsprechenden Spalten fließen zu lassen. Jede einzelne Zeile, ja oft jedes einzelne Wort bedürfen einer Korrektur von Hand.

So enthält die Schrift verschiedene Varianten von Buchstaben, die unterschiedlich verwendet werden. Beispielsweise gibt es vom Kleinbuchstaben ‘t’ sogar drei Varianten: eine ‘normale’ wie sie in der Mehrzahl der Fälle verwendet wird, eine besonders ‘schmale’ Ausführung, die z.B. immer beim doppelten ‘t’ benutzt wird und eine sehr breite Variante, die nach Möglichkeit immer vor Satzzeichen und am Zeilenende zur Anwendung kommt, um einen schöneren Zeilenabschluß zu erreichen. Dabei ist es durchaus beabsichtigt, dass der Leser die Unterschiede zunächst kaum bemerkt. Ja, es zeichnet diese Schrift und den Satz gerade aus, dass sie wie ‘selbstverständlich aussehen’.

Bei genauer Betrachtung und beim Vergleich indes werden auch die anderen Buchstabenvarianten wahrgenommen. Sie sind aber nicht nur der Lebendigkeit der Schrift geschuldet, schreiben wir doch bei der Benutzung unserer Handschrift auch manche Buchstaben in Kombination mit verschiedenen anderen Buchstaben leicht abweichend. Gerade die verschiedenen ‘Breiten’ der Buchstaben dienen dazu, in einer Zeile durch Verschlankung einiger Buchstaben noch so viel Platz zu gewinnen, dass die Trennung der nächsten Silbe doch noch möglich wird oder aber, um durch eine Verbreiterung der Worte die Zeile besser zu füllen. Aber wenn auch diese Details in der Praxis schon unendliche Mühe bedeuten, so bleiben indes immer wieder Stellen, an denen eine gute Zeilenfüllung mit den gegebenen Worten einfach nicht zu erreichen ist. Da sich aber Änderungen am Text völlig ausschließen, blieb dann nur die Möglichkeit, den ganzen Abschnitt von oben an neu zu setzen, um durch kleine Änderungen an vorderer Stelle auch weiter unten einen anderen Zeilenumburch und so ein gleichmäßiges Schriftbild zu erreichen.

Das Ergebnis spricht für sich. Seit der Editio Lacensis gab es im Bereich der liturgischen Altarausgaben keinen so gleichmäßigen Satz, keine so hochstehende typographische Leistung wie bei diesem Lectionarium.

Das Exsultet und der Notensatz

Nach guter alter Tradition enthält das Lectionarium auch das Exsultet für die Ostervigil. So soll vermieden werden, dass in diesem Moment größter Feierlichkeit entweder ein dickes, unhandliches Missale oder die für die gesamte Heilige Woche unscheinbar oder sogar in schwarz gebundenen Bücher verwendet werden müssen.

Der gregorianische Notensatz für Altarmeßbücher wurde seit Jahrzehnten nicht mehr auf dem Niveau der früheren Ausgaben praktiziert. So existiert bisher auch hierfür in unserer vollständig von Maschinen und Computern durchtechnisierten Welt kein Programm, keine Schrift oder sonstige Lösung, die auch nur annähernd geeignet wäre, einen Notensatz in der Qualität der alten Missaleausgaben herzustellen.

Zwar gibt es verschiedene Ansätze, um gregorianische Noten zu setzen, aber für die Verwendung bei einer Altarausgabe scheitern sie zumeist schon an dem kleinen Detail der Zweifarbigkeit, die sie nicht leisten können. Zudem sind all diese Lösungen zunächst für den Notensatz kleiner Gesangbücher konzipiert worden. Eine einfache Vergrößerung der Elemente ist daher nicht möglich, stehen doch die Dicke der Linien, die Abstände der Elemente und vor allem die Größe der Noten bei kleinen Seitenformaten in einem ganz anderen Verhältnis als bei großen Altarausgaben. Schließlich kommt noch hinzu, dass die vorhandenen Ansätze keine absolute Freiheit bei der Platzierung der Noten über dem Text erlauben. In der Gregorianik indes müssen die Noten regelmäßig über anderen Teilen der Silben stehen, mal am Anfang, mal Ende oder auch an anderer Stelle. Zudem steht die Positionierung wiederum in Abhängigkeit zu den anderen Noten des gleichen Wortes bzw. in der jeweiligen Zeile. Es blieb daher nichts anderes übrig, als für das Exsultet ein System zu schaffen, das nur mit dem früher praktizierten Handsatz vergleichbar ist. Somit wurde auch für dieses Lectionarium jede einzelne Note und jedes Zeichen einzeln von Hand gesetzt. Pro Notenzeile dauerte dies im Schnitt fast eine halbe Stunde.

Grundregel beim Satz von Gregorianik-Noten ist: die Note steht über dem Vokal der Silbe. Die alten liturgischen Verlagshäuser orientierten sich bei der Notenplatzierung nahezu ausschließlich am Vokal im darunterliegenden Text. Infolgedessen entstehen selbst innerhalb eines (längeren) Wortes unregelmäßige Notenabstände und daher ein ungleichmäßiges Schriftbild, das den Vortragenden ablenkt.

Die Bremer Presse hingegen richtete den Satz nach der perfekten Gleichmäßigkeit der Notenverteilung aus. D.h. man setzte zunächst die Noten der Zeile in gleichmäßigen Abständen und ordnete den darunterliegenden Text dementsprechend an. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, dass im Text zwischen den Silben nicht nur unregelmäßige Abstände entstehen, sondern mitunter große Lücken oder eine drangvolle Enge. Für das Lectionarium wurde daher ein Kompromiß aus beiden Methoden gewählt. Innerhalb eines Wortes haben die entsprechenden Noten immer den gleichen Abstand; bezogen auf die ganze Zeile wurden die Abstände indes nur angeglichen.

So entstand ein Noten- und Satzbild, das in seiner Gleichmäßigkeit und Schönheit den alten Vorlagen keinesfalls nachsteht.

Exkurs: Das Schneiden einer Schrift

Das Lectionarium bzw. die Editio Lacensis enthält genaugenommen nicht nur eine, sondern eine Vielzahl von Schriften. Neben der Hauptschrift bedarf es für die Initialen und Überschriften jeweils eigener Schriftschnitte, da eine einfache Vergrößerung einer Schrift im kunstvollen Satz nicht möglich und daher unzulässig ist. Die Breite der Striche und Balken eines Buchstabens müssen bei zunehmender Größe proportional abnehmen, andernfalls wirken die Großbuchstaben zu dick und unschön. Schon aus diesem Grund sind nicht nur einmal die kleinen und großen Buchstaben des Alphabets zu schneiden, sondern eine Vielzahl von Buchstaben. Für die Editio Lacensis wurden jeweils ca. 1.200 Buchstaben und Zeichen erstellt.

Da heutzutage ein Handsatz auch schon deshalb nicht mehr möglich ist, weil es gar keine Druckereien mehr gibt, die solche Vorlagen drucken können, muß noch eine wesentliche Arbeitsleistung hinzukommen: das sog. Kerning. Das Kerning beschreibt das Verhältnis von zwei Buchstaben einer Schrift zueinander. Beispielsweise ist sofort einleuchtend, dass das kleine ‘r’ sich zu einem großen ‘P’ anders verhält als zu einem großen ‘A’. Früher wurden im hochstehenden Satz die entsprechenden Abstände mittels Seidenpapierlagen ausgezählt. Heute muß der Schriftschneider alle diese Abstände zuvor festlegen. Es bedarf daher unzähliger Versuche und Ausdrucke der teilweise extrem vergrößerten Buchstabenpaare, um für alle die gefälligsten und besten Abstände herauszufinden und für die gesamte Schrift einzustellen.

Die von uns allen am Computer verwendeten Schriften sind in dieser Hinsicht so gut ausgearbeitet und perfektioniert, dass uns harmonische Proportionen selbstverständlich erscheinen. Welche Arbeit indes hinter einem perfekten Kerning und damit hinter einen neuen Schrift tatsächlich stecken, bleibt dem Betrachter zumeist völlig verborgen.

Exkurs: Der Grund für diese Erstausgabe eines Lektionariums auf dem Stand der Rubriken von 1962 im Jahre 2009 (Indices)

Zwar gab es nie einen offiziellen Auftrag oder ein Anrecht darauf, aber im 20. Jahrhundert war es zumeist dem Verlag Pustet, als dem damals wohl weltweit führenden Verleger liturgischer Bücher, zugefallen, jeweils wenige Jahre nach einer neuen Editio typica eines Missale das entsprechende Lectionarium herauszugeben.

Aufgrund des 2. Weltkrieges und seiner Folgen gab es seit 1940 keine würdige Ausgabe des Lectionariums mehr. Zwar druckte der deutsche Verlag Pustet 1959 noch einmal in einer kleinen Auflage eine Ausgabe, doch sieht man ihr schon anhand der Größe und Gestaltung an, dass sie nur für einen Übergang gedacht war. Die zu dieser Zeit schon erwarteten Änderungen kamen dann auch bald durch das Motu Proprio ‘Rubricarum Instructum’ des Seligen Papst Johannes XXIII. im Juli 1960. Durch dieses Motu proprio wurde das geschaffen, was heutzutage allgemein als ‘1962-Rubriken’ oder der ‘Stand von 1962’ bezeichnet wird, da die neuen Rubriken mit dem Beginn des Kirchenjahres 1962 in Kraft traten.

Doch den ersten Ausgaben der Missalien und Breviere folgten schon Mitte der 1960er Jahre unter dem Pontifikat Papst Pauls VI. erste Ausgaben liturgischer Bücher in den jeweiligen Landessprachen. Durch diese dramatische Entwicklung geriet u.a. dieses Verlagshaus Pustet in größte wirtschaftliche Schwierigkeiten und es kam bis heute nie zu einer Ausgabe des Lectionariums auf dem ‘Stand von 1962’.